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Salzburger Nachrichten: "Die vergessenen Helden"

Artikel aus den Salzburger Nachrichten vom 25. Jänner 2021 von Dr. Nikolaus Größing, Facharzt für Neurochirurgie und Unfallchirurgie, Lehrbeauftragter der Paris-Lodron-Universität Salzburg:


Die vergessenen Helden

Natürlich stehen die Gastronomie und auch die Hotellerie mit dem Rücken zur Wand und mein Bedauern und meine Unterstützung sind diesen beiden Branchen auch gewiss. Aber wer denkt eigentlich an Berufsgruppen, die durch jede neue Ankündigung der Bundesregierung und jeden neuen Erlass täglich aufs Neue bis an die Belastungsgrenze getrieben werden. Ich spreche beispielsweise von den Steuerberatern, in deren Kanzleien sich die Ordner mit den Verordnungen türmen, die möglichst gestern bereits alle Informationen für ihre Klienten bereit haben sollten, und dies neben dem ganz normalen Alltag.

Der Finanzminister wirft wieder ein Hilfspaket hin und das alles ist mit einem Mausklick sofort abrufbar, die Zeit hat aber gezeigt, dass dies genau gar nicht so ist. Und was ist mit den niedergelassenen Ärzten, die weiter ihre Patienten und zum Teil massiv verschärften Bedingungen (FFP2-Maske, Schutzkleidung) doch in bewährter Weise behandeln müssen. Vielleicht ist es der Landesregierung nicht bewusst, aber auch mit Corona gibt es Krankheiten oder Kreuzschmerzen. Es ist dann schon wie ein Hohn, dass in Wien am 15. 1. bereits 8000 Niedergelassene und deren Personal geimpft wurden, in Salzburg diese Berufsgruppe aber frühestens am 15. 2. drankommt. Mit welcher Begründung eigentlich, Herr Stöckl? Natürlich sind bestimmte Abteilungen in den Spitälern besonders belastet, wir niedergelassene Ärzte aber auch und wir sind es auch, die tunlichst die Spitäler mit unseren Behandlungen entlasten sollen.

Dr. Nikolaus Größing, Quelle: Salzburger Nachrichten, 25. Jänner 2021

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