Der Fluss Möll und seine Zubringer als Lieferant von „Grünem Strom“
Das Mölltal in Kärnten hat seit Mitte des letzten Jahrhunderts durch den intensiven Ausbau der Wasserkraft maßgeblich zur Sicherung der europäischen Stromversorgung beigetragen. In einem dicht ausgebauten Netz von Ableitungen, Stollen, Speicherseen, Rohren, Pump- und Laufkraftwerken produzieren VERBUND, KELAG, ÖBB und kleinere Energiebetriebe Spitzenstrom. Dieser Strom wird über ein Netz von Hochspannungsleitungen aus dem Tal hinaus nach Europa transportiert.
Von Heiligenblut bis Flattach sind bereits 28 von 30 Zubringerbächen für die Energiegewinnung genutzt. Acht Zubringer werden abgeleitet, teilweise bis nach Kaprun, wodurch sich die Möll auf 58% ihrer ursprünglichen Größe reduziert hat. Zwischen Flattach und Obervellach gibt es nur noch einen naturbelassenen Zubringer.
Nun plant die KELAG, drei weitere Möll-Zubringer in Stollen zu den Fraganter Speicherseen abzuleiten. Dadurch würde sich der Fluss auf weniger als 50% seiner ursprünglichen Größe reduzieren. Schon jetzt ist er durch den Klimawandel stark betroffen.
Gemäß den Wasserrahmenrichtlinien der EU muss die KELAG den durch ihre Kraftwerke verursachten Schwall-Sunk in der Möll beseitigen. Dazu hat die KELAG den Gemeinden ein Konzept vorgelegt, das einen 17 Kilometer langen Stollen von Flattach bis zum Kolbnitzer Stausee vorsieht. Das verbleibende Wasser in der Möll soll abgesaugt werden, sodass nur eine Restwassermenge von 3,15 m³/s in der Möll verbleibt. Dies würde den Fluss zu einem Bach reduzieren und das Mölltal austrocknen lassen.
Forderungen der Bürgerinitiative „Retten wir die Möll!!!“
Keine weiteren Bachableitungen im gesamten Mölltal.
Einhaltung der Restwassermengen gemäß Wasserrahmenrichtlinie in allen für die Stromerzeugung genutzten Bächen.
Die Wassermenge, die bei Rakowitzen in den Gössnitz-Stausee einfließt, muss ab dem Kraftwerk Gössnitz im Flussbett der Möll verbleiben.
Alternative Lösungen zur Stollen-Ableitung von „Außerfragant bis Kolbnitz“ zur Einhaltung der EU-Richtlinie zur Beseitigung der Schwall-Sunk-Problematik.
Renaturierung der gesamten Möll und ihrer Zubringerbäche gemäß der EU-Richtlinie.
Eine öffentliche Diskussion über den Talschaftsvertrag (Grundsatzvereinbarung in Verbindung mit dem Mölltal-Fonds aus dem Jahre 2008) angesichts des Klimawandels und der Energiewende.
Bitte unterschreiben Sie unsere Petition und helfen Sie uns, das Mölltal für die nächsten Generationen zu erhalten. Danke!
Michael Dullnig
Stand: 28.05.2024
Commentaires